JWSOC und EYSOC, Imatra/Finnland, 6.-12.2.17

Die Selektionsgremien des Swiss Ski Orienteering Elitekaders haben die Selektionen vorgenommen
für die Junoren- und Jugend Europameisterschaft in Imtra (Finnland), 6.2.-12.2.17:

... u.a. mit den drei Läuferinnen und Läufern der OLG Galgenen:
- Müller Gian-Andri, Einsiedeln

- Müller Flurina, Einsiedeln
- Müller Nicola, Einsiedeln

Herzliche Gratulation zur Selektion, viel Glück und Erfolg in Finnland!

Bilder hier.

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Programm EYSOC+JWSOC :
Mi 8.2.17, Sprint
Do 9.2.17, Long
Sa 11.2.17, Middle
So 12.2.17, Relay
Resultate hier.

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Mittwoch, 8.2.17
JWSOC-Sprint Men 20, 10., Nicola Mueller, 13:32
EYSOC-Sprint Men 17, 30., Gian Andri Mueller, 15:20
EYSOC-Sprint Women 17, 28., Flurina Mueller, 15:00
Bericht Swiss Orienteering hier.

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Donnerstag, 9.2.17
JWSOC-Long Men 20, -, Nicola Mueller, DQ
EYSOC-Long Men 17, 22., Gian Andri Mueller, 1:21:25
EYSOC-Long Women 17, 25., Flurina Mueller, 1:34:54
Bericht Swiss Orienteering hier.
WMSOC M55, 7., 532, Mueller Reto, 1:02:46
WMSOC W45, 9., 754, Mueller Franziska, 1:17:34

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Samstag, 11.2.17
JWSOC Middle M20, 8., Nicola Mueller, 40:52
EYSOC Middle M17, 27., Gian Andri Mueller, 49:15
EYSOC Middle W17, 18., Flurina Mueller, 46:35
Bericht Swiss Orienteering hier.
WMSOC M55, 9., Mueller Reto, 34:07
WMSOC W45, 12., Mueller Franziska, 48:39

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Sonntag, 12.2.17
JWSOC M20 Relay, 8., Switzerland 1:50:05 - Nicola Mueller, Noel Boos, Lukas Deininger
EYSOC M17 Relay, 7., Switzerland, 1:24:55 - Gian Andri Mueller, Andri Jordi, Corsin Boos
EYSOC W17 Relay, 2., Switzerland 1, 1:19:05 - Eliane Deininger, Delia Giezendanner, Lea Widmer
EYSOC W17 Relay, 9., Switzerland/Sweden, 1.51.26 - Natalja Niggli, Julia Gunnarsson, Flurina Mueller
Bericht Swiss Orienteering hier.
WMSOC M55, 7., Mueller Reto, 29:21
WMSOC W45, 8., Mueller Franziska, 40:02

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Berichte Ski-O-Blog der Jungendlichen hier.

 

 

Bericht Reto Müller:

Pleiten, Pech und Pannen im hohen Norden!

Wir Eltern hatten natürlich gehofft, dass es gleich mehrere der Familie nach Imatra/Finnland schaffen würden und uns daher keck auch für die Masters Ski OL WM am selben Ort angemeldet. Gian-Andri und Flurina taten uns dann den Gefallen und konnten sich mit guten Selektionsläufen in diesem nicht ganz einfachen Winter (anfangs hatte es keinen Schnee, und dann plötzlich wieder fast zu viel) souverän für die Titelkämpfe qualifizieren. Nicola als dreifacher Goldmedaillengewinner vom letzten Jahr war natürlich mehr oder weniger gesetzt...
So reisten vergangenes Wochenende einerseits das selektionierte OL Kader aus der Schweiz, andererseits Nicola direkt aus seinem Austauschjahr in Schweden nach Helsinki. Na ja, dass Nicola sich von einem "alten Fraueli" irrtümlicherweise sein Gepäck wegschnappen liess und dadurch 2 Tage aus dem Handgepäck leben musste, bis sein Koffer dann doch wieder zu ihm fand.....who cares..?

Natürlich wussten wir schon im Vorfeld, dass einerseits die Schneesituation im Süden Finnlands den ganzen Winter über schon ungewöhnlich prekär war (es hatte einmal geschneit im November) und diese 15-20 cm deckten natürlich im Wald nicht allzuviel ab, andrerseits hatte der Veranstalter via Facebook doch gezeigt, wie sie meterweise Kunstschnee auf Scooterloipen im Wald verteilten. Und da der Veranstalter eigentlich ein altgedienter Ski OL Profi sondergleichen ist, hofften alle...
Der an so einem grossen Anlass obligatorische Musterlauf bestand dann aber gerade mal aus einem vielleicht 200 m2 grossen Waldstück mit einem Posten an einer Scooterspur, also eigentlich nichts... Gian-Andri schaffte es aber trotzdem beim Querfahren im Wald einen Stock zu zerlegen.

Der erste Wettkampf, der Sprint, beinhaltete bei den Junioren eine recht anspruchsvolle Bahn: Gute Routenwahlen, schwierige kleine Scooter Spuren im Wald mit wenig Schnee und schwierige Aufstiege und Abfahrten über 15 m steile Rampen, einfach schwierig, wenn es kaum Schnee zum bremsen  atte. Nicola zeigte ein gutes Rennen mit kleinen Fehlern und klassierte sich im 10. Rang der Weltbesten Junioren.
Flurina und Gian-Andri hatten hingegen in den Jugend Kategorien eher ein einfaches Rennen auf den grossen Loipen. Flurina lief leider etwas zögerlich und hatte noch 3 kleine Unsicherheiten zu beklagen, so klassierte sie sich am Schluss auf dem leicht enttäuschenden 28. Platz.
Gian-Andri wäre eigentlich flott unterwegs gewesen und der anvisierte 15. Platz in Reichweite, als er unerklärlicherweise einen Posten "links liegen liess", was er bei der nächsten Kontrolle dann realisierte und umkehren musste. Die zusätzlichen 3 Minuten spülten ihn dann natürlich weit nach hinten (30. Rang)

Die Langdistanz im Massenstart als nächstes Rennen war als nächstes angesagt. Man wechselte etwas weiter nach hinten in den Wald, wo es eigentlich keine richtigen LL Loipen mehr gab, sondern grösstenteils über die Scootespuren im Wald gefahren wurde. Bei diesem wenigen Schnee natürlich ein Desaster für die Skis, denn wenn man abwärts bremsen muss um nicht zu verunfallen reissen einem die Steine natürlich quasi die Kanten auf... Die gefahrenen Skis sind auf alle Fälle für normale LL Rennen nicht mehr zu gebrauchen, und der beste Wachs der exzellent arbeitenden Schweizer Wachsmänner nützte so natürlich auch nur noch bedingt. Die Verletzungsgefahr war so nicht zu unterschätzen - es gab auch diverse Aufgaben wegen grösserer und kleineren Blessuren. Zusätzlich stimmte das Loipennetz mangels Schnee auch nicht immer 100 % mit der Karte überein, bzw. teilweise hatte es alte Spuren die früher im Jahr gefahren worden waren und jetzt schlicht fast schneefrei waren und dadurch nicht mehr auf der Karte eingezeichnet wurden - im Gelände aber natürlich für Verwirrung sorgten. Und da waren noch die Emit Badges (Kontrollsystem des Läufers), die wirklich enorm nah an die Posten gehalten werden müssen, damit sie quittieren und so den einen oder andern fehlenden Kontrollposten verursachten, oder die Läufer zu waghalsigen und zeitraubenden Umkehraktionen veranlassten. (Sind die 20 Minusgrade zu heikel für diese elektronische System?). Unglücklicherweise liess der Veranstalter dann die Junioren und Jugendkategorien noch gleichzeitig starten, die Männer 5 Minuten vor den Frauen. Und weil die Elite etwa gleichzeitig zum ersten Kartenwechsel einbog, war das Gedränge auf den schmalen Spuren im Wald beträchtlich.
Nicola startete fulminant bei den Junioren und war auf der ersten von vier Runden auf seiner Gabelung in Front. Leider erwischte er dann einen falschen Posten, was er jedoch nicht realisierte - aber so schlussendlich als 15. disqualifiziert wurde. Seine (inoffizielle) Spitzenposition verlor er jedoch, weil er trotz 20 Grad minus Temperatur ohne Brille gestartet war. So konnte er nach ca einer halben Stunde zunehmend nicht mehr scharf sehen, weil seine Augenmuskeln "einfroren" und exaktes Kartenlesen fast unmöglich wurde. Dadurch musste er das Tempo reduzieren und wählte oft "bereits bekannte Routen", welche natürlich nicht immer die schnellsten waren. Die Motivation war so natürlich auch im Keller, das Resultat wurde sekundär... Andere Läufer kämpften mir Erfrierungen ersten Grades an Ohren, Nase und im Gesicht...
Gian-Andri hatte eine der letzten Startnummern und beim Massenstart war seine Karte noch nicht mal in seinen Händen, als vorne bereits gestartet wurde. Nicht viel Zeitverlust, aber natürlich ein Frust und alle Konkurrenten vor sich auf den kleinen Spuren im Wald, welche ein Überholen schlecht zuliessen. Und jeder Sturz eines vorderen Läufers staute nach hinten...Unbeirrt absolvierte er seine erste Schlaufe und kam als 20er zum Kartenwechsel... nur leider hatte ein Konkurrent seine Laufkarte bereits behändigt. Und es sollten mehr als 2 Minuten verstreichen, bis er Ersatz bekam - ein Riesenfrust... Trotzdem kämpfte er weiter, machte zwar noch einen 2 minütigen Fehler, konnte aber den einen oder andern Konkurrenten wieder überholen und beendete das Rennen ansprechend als 22er.
Die Mädchen Kategorien liessen die Organisatoren dann 2 Minuten zu spät starten, damit diesmal alle Läuferinnen beim Startsignal eine Karte hatten. Auch Flurina startete ganz hinten im Feld, auch sie musste hinten anstehen und die Elite Läufer drängten nun noch von hinten an den Läuferinnen vorbei. Dadurch liess sie sich ziemlich verunsichern... Bei einem Sturz brach dann noch ein Ski und so musste sie sich in reduziertem Tempo zum Kartenwechsel und Materialdepot weiterkämpfen. Ein neuer Ski (notabene kleiner da von Gian-Andri) wurde gebracht und gewechselt, und dann fehlte auch hier die Karte an der Kartenwand und es musste Ersatz beschafft werden... Beim nächsten Sturz wurde dann der Daumen von Flurina in Mitleidenschaft gezogen ("Skidaumen") und die Bindung des einen Skis "wackelte"... so erstaunte es nicht, dass auch noch der eine oder andere Fehler bis ins Ziel dazukam und der Rückstand beträchtlich wurde, und die Motivation in den Keller rutschte...
 

Auch wir Senioren kämpften uns dann am Nachmittag über die gleichen "Schotterpisten" in den unterschiedlichen Alterskategorien, und waren froh, ohne grössere Blessuren davonzukommen. Orientierungstechnisch wars aber interessant und fahrtechnisch höchst anspruchsvoll. Und ohne 2 "blöde" Orientierungsfehler im Postenraum hätte es mir sogar zu einer Medaille gereicht. Die Skis allerdings taugen nicht mehr allzuviel und so hatten am heutigen Ruhetag vor allem die Wachsmänner viel Arbeit, indem sie die Renn-Skis völlig neu schleifen liessen, um sie wenigstens wieder einigermassen renntauglich zu bekommen, bzw. nicht noch weitere, andere Skis opfern zu müssen.