WM JWSOC EYSOC Kääriku (Est) 22.-28.2.21
Die Selektionsgremien des Swiss Ski Orienteering Elitekaders haben die Selektionen vorgenommen für Weltmeisterschaft, Junioren Weltmeisterschaft und Jugend Europameisterschaft in Kääriku (Est), 22.-28.2.21:
.. u.a. mit den fünf Läuferinnen und Läufern der OLG Galgenen:
- Müller Lavio, Einsiedeln
- Müller Corsin, Einsiedeln
- Müller Gian-Andri, Einsiedeln (konnte wegen Krankheit nicht dabei sein)
- Müller Flurina, Einsiedeln
- Müller Nicola, Einsiedeln
Herzliche Gratulation zur Selektion, viel Glück und Erfolg in Estland (Internetseite).
Vorschau Swiss Orienteering, 22.2.21: hier
Mittwoch, 24.2.21, Sprint
Ski OL WM HE: 19. Nicola Müller 19:10
Ski OL Junioren WM: 16. Flurina Müller 17:44
Ski OL Jugend EM: 11. Corsin Müller 12:51
Ski OL Jugend EM: 16. Lavio Müller 13:38
- Infos von Swiss Orienteering hier
Donnerstag, 25.2.21
Verfolgung
Ski OL WM HE: 6.! Nicola Müller 1:08:45 - Nicola gewinnnt ein WM-Diplom!
Langdistanz mit Massenstart
Ski OL Junioren WM: 19. Flurina Müller 1:43:27
Ski OL Jugend EM: 8. Corsin Müller 49:43
Ski OL Jugend EM: 11. Lavio Müller 49:48
- Infos von Swiss Orienteering hier
Samstag, 27.2.21, Middle
Ski OL WM HE: 3!. Nicola Müller 59:13 - Nicola gewinnnt eine Elite-WM-Medaille!
Ski OL Junioren WM: 13. Flurina Müller 47:33
Ski OL Jugend EM: 2.! Corsin Müller 23:01 - Corsin gewinnnt eine Jugend-EM-Einzel-Medaille!
Ski OL Jugend EM: 23. Lavio Müller 28:34
- Infos von Swiss Orienteering hier
Sonntag 28.2.21, Relay
Ski OL WM HE: 7. Eliane Deininger/Nicola Müller
Ski OL Junioren WM: 6. Flurina Müller/Justine Hamel/Elin Neuenschwander
Ski OL Junioren WM(!): 3. Andri Jordi/Lavio Müller/Joel Messerli
Ski OL Jugend EM: 1. Jan Lauenstein/Corsin Müller/Flavio Ehrler
- Infos von Swiss Orienteering hier
Fotos hier
Erfolgreiche Ski OL WM in Estland des Müller Teams / 28.2.21
Die Vorbereitung verlief ja etwas schwierig: Beim Downhilltraining mit den LL Skis durchs Gelände brach sich Corsin an Neujahr im Goms den linken Arm – entsprechend durfte er für 5 Wochen nicht mehr belasten und war so eben ohne Stöcke auf dem Schwedentritt unterwegs. Und dann wurde nach einem Swiss Cup LL Rennen vor drei Wochen in Le Brassus ausgerechnet der Zimmerkollege von Nicola und Gian-Andri Corona positiv getestet. Entsprechend beide sofort in Quarantäne und nach drei Tagen dann leider bei Gian-Andri auch ein positives Corona Resultat. Nun also die ganze Familie in Isolation bzw. Quarantäne, bzw. alle dauerhaft mit FFP2 Masken unterwegs, auch zu Hause. Dank den ausgezeichneten LL Bedingungen in Einsiedeln diesen Winter litt dadurch das Training nicht allzu sehr. Gian-Andri zeigte zwar kaum Symptome, aber er konnte natürlich keinen negativen Corona Test mehr vorlegen für die Teilnahme in Estland (und für den Flug) – so war der grösste Medaillenkandidat der Müller Familie schon mal zurückgebunden und ging stattdessen nach Davos zur Schule (das durfte er, 14 Tage nach Infektion) und versucht dieses Weekend wieder am Swiss Cup LL Rennen in Realp etwas Fahrt aufzunehmen, was ihm heute Sonntag mit einem guten 36. Rang overall auch schon wieder prächtig gelang.
Die estnischen Organisatoren scheuten keinen Aufwand trotz Corona einen großartigen internationalen Anlass in wirklich anforderungsreichem Gelände um Kääriku mit vielen kleinen Hügeln und Senken bzw. Sümpfen auf die Beine zu stellen. Corona Tests für alle mit Hotelquarantäne bis zum negativen Resultat waren das eine, Wetterkapriolen wie bei uns das andere. Von der arktischen Kälte mit minus 20 Grad und Schnee kippte das Wetter auf diese Woche in nasses, nebliges Grau, der Schnee schmolz bedrohlich; nächste Woche wären die Wettkämpfe wohl nicht mehr möglich gewesen da Ski OL ja eine Schneedecke auch in Feld und Wald verlangt und nicht nur auf der Loipe.
Zum Auftakt musste ein Sprint Rennen über ca. 15 Min absolviert werden und das gelang den Müllers etwa im Rahmen der Erwartungen. Nicola hätte sich schon gerne etwas mehr als den 19. Rang bei der Elite erhofft, doch zwei schlechte Routenwahlentscheidungen kosteten mehr als eine Minute. Flurina lief fehlerfrei, aber etwas zaghaft im unbekannten Gelände, als 16. Juniorin war sie aber soweit zufrieden. Den gleichen Rang belegte Lavio dem somit ein toller Einstand auf internationalem Parkett gelang. Corsin wurde zwar in der gleichen Jugend Kategorie (- 17 Jährige) 11., war aber enttäuscht ob seiner mittelmässigen Leistung.
Am folgenden Tag startete die Elite in ein Jagdstartrennen über eine gute Stunde. Schwierige lange Routenwahlen, welche Nicola diesmal vor allem am Anfang gut löste, liessen ihn schon bald vom 19. Platz das ganze Feld aufrollen. Nur die ersten 5 hatten sich etwas abgesetzt und so schaffte er dank seinen läuferischen Qualitäten im Endspurt noch den tollen 6. Platz in einer grösseren Verfolgergruppe, sein erstes Diplom an einer WM. Die jüngeren Läufer hatten ein Langdistanz Massenstartrennen und da überraschte erneut Lavio, welcher als elfter nur wenig hinter Bruder Corsin einlief. So happy Lavio über seine gute wenn auch nicht fehlerfreie Leistung war, so mehr ärgerte sich Corsin über unnötige, gröbere Fehler am Anfang und Schluss des Laufes.
Nach einem Ruhetag stand dann für alle die Mitteldistanz auf dem Programm, welche nach Kenneraussagen eine der technisch schwierigsten der letzten Jahre gewesen sein soll. Nicola startete aus taktischen Gründen (noch nicht so weicher Schnee) schon relativ früh ins Rennen und konnte einen nahezu fehlerfreien Lauf durchziehen und mit grossem Vorsprung einlaufen. Die schnellsten Routen kristallisieren sich aber eben immer erst nach dem Rennen aus durch den direkten Vergleich der durch GPS live aufgezeichneten Routen und Zeiten. So hiess es warten auf die stärksten Konkurrenten am Schluss … und es reichte tatsächlich zu einer phänomenalen Bronzemedaille (nur 5 Sec hinter Silber), der erst zweiten Schweizer Ski OL Medaille an Weltmeisterschaften. Ebenfalls aufs Podest durfte Corsin als Silbermedaillengewinner, ihm gelang eine starke Reaktion nach seinen bisher eher durchzogenen Leistungen mit einer nahezu fehlerfreien Fahrt. Bruder Lavio verpasste diesmal nach wiederum starker erster Rennhälfte eine Abzweigung und wurde weit nach hinten gespült im Klassement, auch junge Bäume wachsen nicht in den Himmel. Dafür konnte Flurina ihren schwarzen Tag vom nervösen Massenstartrennen vergessen machen und wurde mit einem stabilen Lauf als gute 13. rangiert trotz einer nicht so schnellen Routenwahl.
Gold als Krönung gab's dann heute Sonntag noch für die Jugend Staffel mit Corsin. Dank fehlerarmen Läufen aller drei Schweizer behielt die Staffel am Ende die Oberhand und siegte vor den Letten, Esten und Russen. Ebenfalls ein toller Lauf gelang Flurina Müller, die als Startläuferin im zweiten Schweizer Juniorinnenteam als hervorragende vierte im Spitzentram übergeben konnte, noch vor dem ersten Schweizer Team. Die Bronzemedaille für die Schweiz gewann dann aber natürlich nach drei Strecken das besser besetzte erste CH-Team. Eine "geschenkte" Bronzemedaille konnte sich Lavio umhängen lassen: Da Gian-Andri bei den Junioren fehlte und man die Medaillenchancen der 3 guten Jugend Läufer nicht kompromittieren wollte wurde Lavio als viertbester kurzerhand ins Juniorenteam hinaufbefördert: Dort fehlten wegen Corona die starken Norweger, die Finnen nahmen an der Kartenwand ein falsche Karte und wurden disqualifiziert … und so wurde die Bahn frei und Lavio konnte mit einem super Lauf hinter den Schweden und Russen mithelfen den dritten Rang zu sichern. Ende gut, alles gut und gesund mit vielen positiven Eindrücken und 4 Medaillen im Gepäck sind hoffentlich morgen alle wieder retour aus Estland – so denn der Corona Test negativ ausfällt!
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